Virus auf dem Handy: So schützen Sie Ihr Smartphone

Überprüfung des Handys auf Schadsoftware Virus auf dem Handy: So schützen Sie Ihr Smartphone

Smartphones haben sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Geschäftswelt entwickelt, werden aber auch oft Ziel von Hackerangriffen. Erfahren Sie, wie Sie sich davor effektiv schützen können.

  • Mathias Wallem
  • 28. September 2023

In unserer zunehmend digitalisierten Welt spielt die Sicherheit Ihres Mobiltelefons eine entscheidende Rolle. Ein Virus oder Schadsoftware könnte nicht nur Ihre persönlichen Daten in Gefahr bringen, sondern auch die Leistung und Funktionalität Ihres Handys beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, zu verstehen, wie man feststellen kann, ob das eigene Mobiltelefon von einem Virus befallen ist.

Warum rücken Smartphones in den aktuellen Fokus von Cyberattacken?

Heutzutage sind diese Geräte zu einem unverzichtbaren Pfeiler unseres Alltags geworden. Sie fungieren nicht nur als Mittel zur Kommunikation, sondern auch als persönliche Helfer, Aufbewahrungsort für sensible Informationen und Gateway zu diversen Online-Services. Diese steigende Abhängigkeit von Smartphones hat jedoch dazu beigetragen, dass sie vermehrt ins Visier von Cyberattacken geraten. Ein Grund dafür liegt darin, dass viele Nutzer ihre Geräte nicht ausreichend gegen potenzielle Bedrohungen absichern. Sicherheitsmaßnahmen werden oft übersehen oder gar nicht erst ergriffen.

Dies erleichtert es Cyber-Kriminellen, Malware auf den Geräten zu installieren und sensible Daten wie Passwörter oder Bankinformationen zu stehlen. Ein weiterer Faktor ist die weitläufige Nutzung von mobilen Applikationen. Viele dieser Apps kommen aus unsicheren Quellen oder haben Sicherheitsrisiken, die von Kriminellen ausgenutzt werden können. In den meisten App-Stores kann jede Person ihre selbstentwickelte App hochladen und zum Herunterladen bereitstellen. Eine Überprüfung der Sicherheit findet dabei nur selten statt. Durch das Downloaden solcher Apps kann ein Virus auf das Smartphone gelangen und dort Schaden verursachen.

Plötzliche Verlangsamungen oder Abstürze können ein Hinweis auf einen Handyvirus sein. © Adobe Stock, 1st footage
Stellen Sie plötzliche Verlangsamungen oder Abstürze fest, kann dies ein Anzeichen für einen Handyvirus sein. © Adobe Stock, 1st footage

Wie können Sie feststellen, ob Ihr Smartphone von einem Virus betroffen ist?

Es gibt verschiedene Hinweise, die darauf deuten können, dass ein Smartphone mit einem Virus infiziert ist. Dazu zählen plötzliche Verlangsamungen oder Abstürze des Geräts, ungewöhnlich hoher Akkuverbrauch ohne ersichtlichen Grund, unerklärlicher Anstieg des Datenverbrauchs sowie das Aufkommen von ungewollten Werbungen oder Pop-ups.

Es ist auch empfehlenswert, verdächtige Aktivitäten auf Ihrem Smartphone zu kontrollieren. Dazu zählt das Überprüfen von unbekannten Apps oder Dateien in den Einstellungen Ihres Geräts sowie das Beobachten von anomalen Verhaltensweisen. Dies kann beispielsweise das unvermittelte Versenden von SMS oder E-Mails sein, die Sie nicht verfasst haben.

Wie können diese Viren vom Smartphone entfernt werden?

Zuerst sollten Sie das Smartphone auf Malware überprüfen. Dies kann durch die Nutzung einer vertrauenswürdigen Antiviren-App geschehen. Diese Apps durchsuchen das Gerät nach potenziellen Bedrohungen und bieten die Option, diese zu löschen. Wenn ein Virus oder eine Malware entdeckt wird, sollten Sie sofort Maßnahmen ergreifen und das infizierte Gerät isolieren.

Dies kann bedeuten, dass Sie das betroffene Gerät vom Internet trennen oder sogar abschalten. Im nächsten Schritt sollten Sie versuchen, den Virus oder die Malware mithilfe der Antiviren-App zu löschen. Diese Apps verfügen oft über eine Funktion zum Entfernen von schädlichen Dateien und Programmen.

Es ist zudem wichtig sicherzustellen, dass das Betriebssystem des Smartphones stets aktuell ist. Regelmäßige Updates helfen dabei, Sicherheitsrisiken zu minimieren und das Risiko einer Infektion mit Viren oder Malware zu reduzieren. Darüber hinaus sollten Sie beim Herunterladen von Apps aus unbekannten Quellen und beim Öffnen von verdächtigen E-Mail-Anhängen oder Links vorsichtig sein. Eine gesunde Skepsis beim Umgang mit dem Smartphone kann dazu beitragen, Infektionen zu verhindern.

Wenn all diese Maßnahmen nicht ausreichen, um das Smartphone von Viren oder Malware zu säubern, ist es ratsam, professionelle Hilfe zu suchen. Experten können bei der Beseitigung der Bedrohung helfen und weitere Sicherheitsvorkehrungen empfehlen, um zukünftige Infektionen zu verhindern.

Um Cyberangriffen präventiv vorzubeugen, sollten Sie Ihr Smartphone ausreichend schützen. © Adobe Stock, SergeyBitos
Sie sollten Ihr Smartphone ausreichend schützen, um Cyberangriffen präventiv vorzubeugen. © Adobe Stock, SergeyBitos

Welche Schutzvorkehrungen können Sie als Arbeitgeber:innen für Firmenhandys vornehmen?

Es sind diverse Sicherheitsmaßnahmen vorhanden, die Sie für die Unternehmenshandys am Arbeitsplatz umsetzen können. Primär ist es von Bedeutung, deutliche Vorgaben zur Nutzung und Sicherheit von Firmenhandys zu etablieren und diese den Mitarbeitenden nachvollziehbar zu kommunizieren.

Hier sind nur einige Beispiele für solche Maßnahmen, obwohl es noch viele weitere gibt: Firmenhandy- und Mitarbeitervorbereitung: Es ist sicherzustellen, dass Sie Ihren Mitarbeiter:innen vorab eingestellte Firmengeräte und passendes Zubehör bereitstellen. Es sollte Ihrem Team klar gemacht werden, dass alle laufenden Hintergrundanwendungen, einschließlich geschäftlicher E-Mails, beendet werden müssen, bevor eine Verbindung zum Firmennetzwerk aufgebaut wird. Ohne solche Vorkehrungen sind Firmenhandys erheblich anfälliger für Angriffe über Fremdanbieter-Apps oder Netzwerke.

Sicherheitsrichtlinien:

Ausführbare Sicherheitsrichtlinien für die Smartphone-Nutzung am Arbeitsplatz sind zu erstellen. Dazu zählen Passwortvorgaben, Beschränkungen beim Download von Programmen oder Apps von Drittanbietern und explizite Anforderungen für den Zugang zu Firmendaten. Ihr Team sollte auch regelmäßige Updates von Betriebssystemen und Anwendungen als Standardprozess betrachten.

Mobile Device Management (MDM):

Ein MDM-System sollte genutzt werden, um den Zugriff autorisierter Geräte auf Geschäftsdaten zu begrenzen und sicherzustellen, dass verloren gegangene oder gestohlene Geräte umgehend gesperrt werden können.

Virtual Private Network (VPN):

Selbst von einem Smartphone aus sollte der Zugriff auf Unternehmensnetzwerke nur über ein kryptographisch gesichertes virtuelles privates Netzwerk (VPN) erfolgen.

Zwei-Faktor-Authentifizierung:

Zur Erhöhung der Sicherheit, sollten Sie vor dem Zugriff auf die Netzwerke und Daten des Unternehmens, die Eingabe eines zusätzlichen Codes oder Tokens erfordern.

Mitarbeiterschulung:

Ein umfassendes Konzept zur Cyber-Bewusstseinsbildung sollte eingeführt werden, das Ihre Mitarbeiter:innen auch für die mit Smartphones verbundenen Risiken sensibilisiert. Neben realitätsnahen Phishing-Simulationen und Anleitungen zu Social-Engineering-Angriffen auf Facebook, LinkedIn und ähnlichen Plattformen sollte diese Sicherheitseinweisung auch riskante Apps, aktuelle Angriffsformen, die Gefahren von WLAN-Verbindungen und die Risiken von Bluetooth-Verbindungen abdecken.

Obwohl Sie die bereits erwähnten Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, sollten Sie dennoch vorsichtig sein. © Adobe Stock, iSomboon
Treffen Sie die bereits genannten Sicherheitsvorkehrungen, sollten Sie dennoch achtsam sein. © Adobe Stock, iSomboon

Schutz vor Viren auf WhatsApp: Methoden zur Abwehr von Malware in der App

In unserer zeitgenössischen Gesellschaft, in der die Nutzung von Smartphones ständig zunimmt, ist der Schutz vor Viren und Malware von großer Bedeutung. Insbesondere über den weit verbreiteten Nachrichtendienst WhatsApp können schädliche Programme unbemerkt und rasch verbreitet werden.

Aber wie können wir uns effektiv vor solchen Gefahren schützen? Zuerst sollten Sie alle bereits genannten Sicherheitsvorkehrungen treffen, um Ihrem Handy den bestmöglichen Schutz zu bieten. Wenn tatsächlich ein Virus oder eine andere Art von Malware auf dem Handy entdeckt wird, ist es entscheidend, diesen sofort zu beseitigen. Die meisten Antiviren-Apps bieten die Option, infizierte Dateien zu entfernen oder in Quarantäne zu versetzen.

Darüber hinaus ist es ratsam, beim Öffnen von unbekannten Links oder Dateianhängen in WhatsApp-Nachrichten vorsichtig zu sein. Häufig sind diese mit schädlicher Software behaftet und können das Gerät infizieren. Es ist daher empfehlenswert, nur Links und Dateien aus vertrauenswürdigen Quellen zu öffnen. Durch diese einfachen Maßnahmen kann man sich effektiv vor Schadsoftware schützen und die Sicherheit seines Handys gewährleisten.

Welches Risiko stellt „Smishing“ dar?

Seit einigen Monaten erhalten Smartphone- und Handy-Benutzer:innen SMS-Nachrichten, die zum Klicken auf einen Link auffordern. Der Begriff Smishing ist eine Kombination aus SMS und Phishing. Android-Nutzer:innen sollen eine App über den Link in der SMS-Nachricht herunterladen. Diese sendet zusätzliche schädliche SMS-Nachrichten, schnüffelt lokale Adressdaten aus und führt Phishing-Angriffe durch.

Die Angreifer:innen tarnen die Schadsoftware oft unter dem Vorwand einer angeblich notwendigen App von renommierten Logistikunternehmen wie FedEx oder DHL. Android-Geräte sind nach wie vor das Hauptziel für Malware – aufgrund ihrer weiten Verbreitung und der höheren Flexibilität der Plattform.

Smishing funktioniert plattformübergreifend wie Textnachrichten. Daher sind auch Benutzer:innen von iPhones und iPads gefährdet. Und obwohl die iOS-Technologie von Apple ein solides Sicherheitssystem bietet, kann kein mobiles Betriebssystem diese Phishing-artigen Angriffe vollständig abwehren.

Wenn Sie eine seltsame Textnachricht erhalten, klicken Sie niemals auf einen Link. © Adobe Stock, 1st footage
Haben Sie eine seltsame Textnachricht bekommen, sollten Sie niemals auf einen Link darin klicken. © Adobe Stock, 1st footage

Was ist zu tun, wenn Sie eine solche Textnachricht bekommen haben?

Der erste Ratschlag lautet: Seien Sie generell skeptisch gegenüber unbekannten SMS-Absendern! Alle diese SMS-Nachrichten haben eine gemeinsame Eigenschaft, nämlich dass sie einen Link beinhalten. Dieser Link leitet Sie direkt zu böswilliger Software oder Phishing-Webseiten weiter, auf denen Sie dann dazu aufgefordert werden, sensible Daten preiszugeben. Wenn Sie noch nicht auf den Link zugegriffen haben, rät das BSI:

  • Ignorieren Sie den Link und löschen Sie die Nachricht sofort nachdem Sie sie erhalten haben.
  • Blockieren Sie den Absender der Nachricht.
  • Laden Sie Anwendungen nur aus vertrauenswürdigen Stores herunter und nicht von Drittanbietern.
  • Deaktivieren Sie die Installation von Anwendungen aus unbekannten Quellen in Ihrem Android-Betriebssystem.
  • Unabhängig davon, ob Sie Android oder iOS verwenden: Aktualisieren Sie Ihre Betriebssysteme regelmäßig.

Was können Sie tun, wenn Sie bereits auf den Link geklickt haben?

Falls Sie schon auf einen Phishing-Link geklickt oder sogar eine Software installiert haben, sollten Sie sofort folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Aktivieren Sie den Flugmodus Ihres Handys, um das Versenden weiterer SMS zu verhindern.
  • Informieren Sie Ihren Mobilfunkanbieter über die Situation. Überprüfen Sie Ihre Bankkonten und andere sensible Daten.
  • Im Zweifel sollten Sie Ihre Konten oder ähnliches sperren lassen, bis Sie sich wieder sicher fühlen.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der lokalen Polizei, wobei Ihr Handy Ihr wichtigstes Beweisstück ist.
  • Nachdem Sie Anzeige erstattet haben: Setzen Sie Ihr Handy auf die Werkseinstellungen zurück. Dieser Schritt ist erforderlich, um Schadsoftware vollständig zu beseitigen.

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Beitragsbild: © Shutterstock, Ken stocker

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