Virtueller Desktop für verbesserte Cybersicherheit

Digitaler Arbeitsplatz Virtueller Desktop für verbesserte Cybersicherheit

Einst undenkbar, heute für viele bereits Alltag: der virtuelle Arbeitsplatz. Er erlaubt Zusammenarbeit von überall und stärkt zudem die Cybersicherheit enorm. In unserem Beitrag erfahren Sie mehr darüber.

  • Mathias Wallem
  • 5. Oktober 2023

Wenn das Endgerät vom Betriebssystem separiert wird, bezeichnen wir dies als virtuellen Desktop. Virtuelle Desktops bieten einen erhöhten Schutz für IT-Systeme und fördern zudem die Teamarbeit. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorzüge ein digitaler Arbeitsplatz bietet, wie er funktioniert und zwischen welchen verschiedenen Arten des virtuellen Desktops Sie wählen können.

Was versteht man unter einem virtuellen Arbeitsplatz?

Ein virtueller Arbeitsplatz, auch als Desktop as a Service bezeichnet, ist ein System, bei dem das Betriebssystem nicht auf dem Endgerät, sondern in einem Rechenzentrum betrieben wird. Auf dem lokalen Gerät ist lediglich die grafische Benutzeroberfläche sichtbar, es werden keine Daten mehr gespeichert.

Dadurch können sie jederzeit und von überall abgerufen und sind auch bei Unfällen oder Angriffen geschützt. Wir werden die Vorteile später noch detaillierter besprechen. Wenn Sie virtuelle Desktops in Ihrem Unternehmensnetzwerk verwenden, können Sie als Administrator darauf zugreifen und diese verwalten.

Wie läuft ein virtueller Arbeitsplatz ab?

Ein virtueller Arbeitsplatz setzt sich aus drei Elementen zusammen. Eines davon sind die digitalen Endgeräte wie Computer oder Smartphones. Ebenso zentral sind die jeweiligen Verarbeitungs- und Geschäfts-Softwareanwendungen.

Der wichtigste Aspekt ist jedoch der Desktop mit allen nötigen Applikationen und Speicheroptionen, die in der Cloud und nicht auf der Festplatte des jeweiligen Geräts untergebracht sind. Dies gewährleistet den Zugriff auf den virtuellen Desktop zu jeder Zeit und von nahezu jedem Endgerät aus.

Ein virtueller Arbeitsplatz ermöglicht Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. © Adobe Stock, lichtblitze
Ein virtueller Arbeitsplatz ermöglicht Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. © Adobe Stock, lichtblitze

Was sind die Vorteile eines virtuellen Arbeitsplatzes?

Kosteneffizienz

Virtuelle Desktops können schnell und kosteneffektiv implementiert werden. Sie benötigen keine leistungsstarken Endgeräte, da diese lediglich für die Anzeige, nicht aber für die Berechnung verantwortlich sind.

Anpassungsfähigkeit

Mit einem einfachen Klick können mehrere Arbeitsplätze gleichzeitig und ohne große Kosten eingerichtet werden. Die IT-Leistung kann schnell angepasst werden, um stets ein konstantes Leistungsniveau zu gewährleisten, das benötigt wird.

Flexibilität

Anpassungsfähigkeit ist in vielen Firmen bereits ein Muss. Ein virtueller Arbeitsplatz erhöht die Flexibilität Ihrer Mitarbeiter, wenn digitale Endgeräte ausfallen oder andere unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Mithilfe von virtuellen Desktops können sich alle Mitarbeiter von jedem Gerät und Ort aus einloggen, vorausgesetzt, es besteht eine Internetverbindung.

Dies erleichtert die Kommunikation und Koordination innerhalb von Projektteams. Dank solcher Lösungen wie dem virtuellen Arbeitsplatz, müssen sich die Teammitglieder für den Informationsaustausch nicht mehr physisch an einem Ort oder sogar in derselben Zeitzone aufhalten. Gleichzeitig wird die virtuelle Zusammenarbeit vereinfacht.

Sie kann effizienter organisiert und Prozesse können standardisiert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Administratoren auf die virtuellen Desktops zugreifen können, was den Ein- und Austrittsprozess von Mitarbeitern erheblich vereinfacht.

Schutz

Im Bereich der Cybersicherheit spielen virtuelle Arbeitsplätze eine entscheidende Rolle. Sie bieten einen zusätzlichen Schutz der Daten und tragen zur Stabilität der IT-Infrastruktur bei. Beispielsweise schützen automatische Backups vor Datenverlust. Darüber hinaus ist bei einem Virenangriff nur das Endgerät, nicht aber der virtuelle Desktop betroffen. Auch bei Unfällen bleibt der virtuelle Arbeitsplatz unbeschadet.

Bei einem virtuellen Desktop ist es möglich, dass die Hardware separat steht und nur ein Bildschirm und Internet benötigt wird. © Adobe Stock, tirachard
Bei einem virtuellen Desktop kann die Hardware gesondert stehen und nur ein Bildschirm und Internet erforderlich ist. © Adobe Stock, tirachard

Welche Arten von virtuellen Desktops existieren?

Bereitstellung des Betriebssystems

Bei der Bereitstellung des Betriebssystems wird dieses entweder an eine virtuelle Maschine in einem Datenzentrum oder an einen physischen Desktop-Computer gesendet. Diese Vorgehensweise erfordert eine konstante Verbindung zum Datenzentrum, weshalb die Verwendung von Laptops nicht ratsam ist. Zudem kann es vorkommen, dass Desktop-Computer erhebliche Hardware-Unterstützung benötigen.

Remote Desktop Services (RDS)

Remote Desktop Services (RDS) sind Plattformen, die zur Erstellung von Virtualisierungslösungen für alle Bedürfnisse der Nutzer:innen geeignet sind. Sie beinhalten die Bereitstellung personalisierter virtualisierter Anwendungen, einen sicheren mobilen Remote-Desktop-Zugriff und die Option, Anwendungen und Desktops in die Cloud zu integrieren.

Die RDS-Lösung kann für die sitzungsbasierte Virtualisierung, als virtuelle Desktopinfrastruktur (VDI) oder als Mischform beider eingerichtet werden.

Sitzungsbasierte Virtualisierung: Hierbei wird die Rechenkraft des Windows-Servers genutzt, um eine kosteneffektive Multisessions-Umgebung bereitzustellen.

VDI: Dies nutzt den Windows-Client, um hohe Leistung und App-Kompatibilität zu gewährleisten. Benutzer:innen behalten dabei ihre vertraute Desktop-Ansicht. Es kann flexibel bestimmt werden, auf welche Bereiche den Benutzer:innen innerhalb der Virtualisierungsumgebung Zugriff gewährt wird.

Desktops

Benutzer:innen können die komplette Erfahrung eines Desktops mit einer personalisierten Anzahl an Anwendungen erleben. Dieser Ansatz ist besonders geeignet für Benutzer:innen, die den Computer als ihr Hauptarbeitsgerät nutzen.

Remote-Apps

Ebenso können spezifische Anwendungen festgelegt werden, die auf dem virtuellen Arbeitsplatz laufen sollen, aber so funktionieren, als ob sie auf dem Desktop der Benutzer:innen arbeiten würden. Die Größe der Apps ist flexibel anpassbar, sie können zwischen Monitoren bewegt werden und sie haben einen Eintrag in der Taskleiste.

Diese Methode ist empfehlenswert, wenn man wichtige Anwendungen in einer sicheren Remote-Umgebung bereitstellen und verwalten möchte, während die Benutzer:innen weiterhin an ihren eigenen Desktops arbeiten.

Es ist möglich, mehrere Systeme auf einem Host gleichzeitig auszuführen, indem das Betriebssystem von der Hardware getrennt wird. © Adobe Stock, bluebay2014
Die Trennung von Betriebssystem von der Hardware erlaubt das gleichzeitige Ausführen mehrerer Systeme auf einem Host. © Adobe Stock, bluebay2014

Client-Hypervisor

Client-Hypervisoren trennen Betriebssysteme von der Hardware und können mehrere Betriebssysteme auf demselben Gerät isolieren. Wenn ein Client-Hypervisor direkt auf einem Desktop installiert wird, ermöglicht dies das gleichzeitige Ausführen mehrerer virtueller Maschinen. Das bedeutet, dass mehrere Betriebssysteme auf einem gemeinsamen Host laufen können.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Client-Hypervisoren:

Typ-1-”Bare-Metal”-Hypervisor

Der Typ-1-„Bare-Metal“-Hypervisor ist direkt auf der Client-Hardware installiert und bildet eine eigenständige Softwareebene für die Virtualisierung. Er teilt den darauf laufenden Maschinen Systemressourcen zu und ermöglicht die gleichzeitige Ausführung mehrerer Betriebssysteme, die unabhängig voneinander operieren.

Typ-2-Client-Hypervisor

Der Typ-2-Client-Hypervisor schafft die Virtualisierungsebene über der Betriebssystemebene. Er funktioniert als eine Anwendung, die mehrere virtuelle Betriebssystem-Instanzen unterstützt.

Wie bereits erwähnt, können Unternehmen, die VDI nutzen, von Client-Hypervisoren profitieren, um Desktops zu unterstützen, die offline sind. In der Regel können Nutzer nur auf ihre Desktops zugreifen, wenn sie mit einem Netzwerk verbunden sind. Mit Client-Hypervisoren ist der Zugriff auch ohne Netzwerkverbindung möglich.

Client-gestützte virtuelle Desktops

Diese Methode hilft IT-Abteilungen dabei, die wachsende Komplexität ihrer IT-Landschaft zu bewältigen und gleichzeitig den Wunsch der Mitarbeiter nach freier Gerätewahl zu erfüllen. Die Bereitstellung virtualisierter Clients ist dabei besonders hilfreich. Bei clientseitig gehosteten virtuellen Desktops werden virtuelle Maschinen so platziert, dass sie auf dem Betriebssystem laufen können. Dies gibt den Administratoren ständigen Zugriff.

Sie können jederzeit und von jedem Gerät aus Einstellungen ändern oder das System hoch- und herunterfahren. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass Updates, Patches und Softwarepakete nicht mehr auf jedem Desktop einzeln installiert werden müssen. Änderungen können zentral von den Administratoren durchgeführt werden.

Dadurch wird sichergestellt, dass die Änderungen auf jedem Client durchgeführt werden und keine unbemerkten Abbrüche oder Fehler auf einzelnen Computern auftreten. Insgesamt bietet diese Methode mehr Flexibilität in der täglichen Arbeit und bei der Auswahl der Geräte. Beachten Sie jedoch, dass sie oft intensive Schulungen erfordert.

Durch die Trennung vom Betriebssystem verbessern Anwendungsvirtualisierungen die grundlegende Sicherheit. © Adobe Stock, LStockStudio
Durch die Isolierung vom Betriebssystem, erhöhen Anwendungsvirtualisierungendie zentrale Sicherheit. © Adobe Stock, LStockStudio

Virtualisierung von Anwendungen

Anwendungsvirtualisierung isoliert Programme vom Betriebssystem und ermöglicht deren unabhängige Ausführung. Dadurch können viele Anwendungen simultan auf derselben Plattform laufen, ohne einander zu stören. Dieser Prozess erfordert eine Virtualisierungsschicht zwischen der Anwendung und dem Betriebssystem.

Diese Schicht führt Teile einer Anwendung virtuell aus, ohne die zugrunde liegenden Betriebssysteme zu beeinträchtigen. Die Virtualisierungsschicht ersetzt einen Teil der Laufzeitumgebung, die normalerweise vom Betriebssystem bereitgestellt wird. Anwendungsvirtualisierungen ermöglichen eine zentrale Verwaltung aller Desktop-Umgebungen und reduzieren das Risiko für Endgeräte durch Sicherheitslücken und Malware erheblich.

Sie verursachen auch keine Konflikte mit anderen virtualisierten Anwendungen wie Anti-Malware-Software. Zudem können mehrere Anwendungsinstanzen ausgeführt werden. In einigen Fällen kann die Virtualisierung von Anwendungen jedoch problematisch sein, etwa wenn eine Anwendung, die einen Gerätetreiber benötigt, die Nutzung von Peripheriegeräten wie Druckern beeinträchtigt.

Erhöhte Sicherheit durch Smart Lens

Mit Smart Lens haben Sie einen umfassenden Schutz Ihrer Daten und eine starke Verteidigung gegen Cyberrisiken. Wir nutzen unser fortschrittliches Penetrationstest-Tool, um mögliche Schwachstellen in Ihrem Netzwerk aufzuspüren, bevor sie von potenziellen Angreifern ausgenutzt werden können. Unsere Hauptaufgabe ist es, die Integrität Ihrer Daten stets zu schützen, sodass Sie sich nicht über mögliche Cybergefahren sorgen müssen.

Beitragsbild: © Shutterstock, Andrey_Popov

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