Schutz vor Malware – ein Muss für jedes Unternehmen

Schutz vor Schadprogrammen Schutz vor Malware – ein Muss für jedes Unternehmen

Malware ist ein konstantes Problem, mit dem Hacker:innen versuchen, Lösegeld zu fordern oder Ihre Systeme zu behinden. Wir betrachten in diesem Beitrag genau, wie Malware funktioniert, welche Arten es gibt und welche Maßnahmen Sie ergreifen können.

  • Gero Appel
  • 25. September 2023

Ihr Gerät zeigt eine verringerte Leistung und ist ständig absturzgefährdet? Das könnten klare Anzeichen einer Malware-Infektion sein. Aber das sind nicht die einzigen Indikatoren, die auf schädliche Software hinweisen können. In diesem Artikel erfahren Sie, welche anderen Symptome auf Malware hindeuten können, welche Absichten Hacker:innen verfolgen können und wie Sie sich effektiv dagegen schützen können.

Was genau ist Malware?

Malware ist ein Begriff, der sich aus dem englischen „Malicious software“ ableitet und als Synonym für Schadprogramme und Schadsoftware dient. Es ist Software, die dazu dient, schädliche Aktionen auf IT-Systemen durchzuführen, oft ohne das Wissen der Benutzer.

Im Prinzip kann Malware auf jedem Betriebssystem und IT-System funktionieren. Dazu gehören herkömmliche Systeme wie Clients und Server, mobile Geräte wie Smartphones und Tablets und Netzwerkkomponenten wie Router. Sie sind in der Regel für bestimmte Betriebssystemvarianten konzipiert und daher meist für weit verbreitete Systeme und Anwendungen geschrieben.

Obwohl Malware die physische Hardware eines Systems nicht beschädigen kann, hat sie die Fähigkeit, eure Daten zu stehlen, zu verschlüsseln oder zu löschen. Darüber hinaus kann sie die Hauptfunktionen eures Geräts modifizieren oder kontrollieren.

Die Ziele, die mit der Installation von Schadsoftware verfolgt werden, sind vielfältig: Ransomware zielt beispielsweise darauf ab, Daten auf einem angegriffenen IT-System zu verschlüsseln und verlangt von den Benutzer:innen ein Lösegeld zur Entschlüsselung der Daten. Spionagesoftware hingegen zielt darauf ab, Informationen von einem IT-System zu extrahieren. Im Folgenden werden wir uns genauer mit den verschiedenen Arten von Malware befassen.

Die Malware unterscheidet sich in ihrer Funktionsweise und die Hacker:innen versuchen mit den Angriffen unterschiedliche Ziele zu erreichen. © Shutterstock, Sashkin
Es gibt verschiedene Arten von Malware, jede funktioniert anders und die Hacker:innen versuchen unterschiedliche Ziele mit den Angriffen zu erreichen. © Shutterstock, Sashkin

Welche Arten von Schadsoftware gibt es?

Spyware

Spyware ist eine Form von Malware, die sich heimlich auf einem Computer oder einem anderen Gerät einnistet, um Informationen zu erfassen und an Dritte weiterzuleiten. Sie wird typischerweise ohne das Wissen oder die Zustimmung des Benutzers installiert und kann eine Fülle von Daten sammeln, darunter besuchte Webseiten, Passwörter, persönliche Informationen und E-Mails.

Hacker:innen setzen Spyware in der Regel ein, um sensible Informationen abzugreifen oder sich Zugang zum System des Opfers zu verschaffen. Doch nicht nur kriminelle Akteure nutzen Spyware. Auch Unternehmen können sie einsetzen, um das Online-Verhalten von Nutzern zu überwachen, deren Interessen zu erfassen und darauf basierend zielgerichtete Werbung und Marketingaktionen zu entwickeln.

Viren

Ein Computervirus ist eine Art von Schadsoftware, die sich an ein anderes Programm koppelt. Nur wenn dieses Programm aktiviert wird, vermehrt sich der Virus, er kann sich also nicht eigenständig verbreiten. Es gibt verschiedene Wege, wie ein Virus in ein System eindringen kann, darunter E-Mail-Anhänge, Internet-Downloads oder infizierte USB-Sticks.

Die Auswirkungen eines Virus auf ein Computersystem können variieren. Sie reichen von einer reduzierten Systemleistung bis hin zur vollständigen Übernahme und Kontrolle des Systems. Einige Viren sind speziell dafür programmiert, Daten zu entwenden oder zu vernichten, während andere hauptsächlich dazu dienen, den Benutzer zu stören.

Wenn Adware das System befällt, erhalten Sie viel unerwünschte Werbung und Pop-ups. © Shutterstock, RerF_Studio
Ist das System von Adware befallen, erhalten Sie eine Menge ungewollter Werbung und Pop-ups. © Shutterstock, RerF_Studio

Adware

Adware ist eine Art von Software, die sich durch übermäßige Werbeanzeigen in Ihrem Webbrowser bemerkbar macht. Sie wird auf Geräten installiert, um zielgerichtete Werbung zu präsentieren. Diese Software kann auf verschiedene Weisen auf Ihr System gelangen, beispielsweise durch Software-Downloads oder ungewollte Pop-up-Anzeigen.

Die Folgen von Adware sind oft unerwünschte Werbeanzeigen, die ständig auf eurem Computer auftauchen, was die Nutzung beeinträchtigen und das System verlangsamen kann. Darüber hinaus kann Adware Ihren Computer anfälliger für andere Arten von Malware wie Spyware und Viren machen, da sie häufig zusammen mit anderen schädlichen Programmen installiert wird. Obwohl Adware selbst nicht unbedingt schädlich ist – sie zielt in der Regel lediglich darauf ab, Werbung zu zeigen – wird sie oft als störend und lästig wahrgenommen.

Würmer

Computerviren, die sich selbstständig über Computer und andere Geräte verbreiten, ohne dass eine menschliche Interaktion notwendig ist, werden als Würmer bezeichnet. Im Unterschied zu Viren greifen Würmer nicht Dateien an, sondern nutzen Netzwerkverbindungen, um sich von einem Gerät auf ein anderes zu bewegen. Sie können sich über verschiedene Wege verbreiten, darunter E-Mail-Anhänge, Netzwerkfreigaben, Instant-Messaging-Systeme und andere Internetverbindungen.

Sobald ein Wurm auf einem System installiert ist, kann er eine Vielzahl von Schäden anrichten. Einige Würmer sind in der Lage, das System zu verlangsamen oder zum Absturz zu bringen, während andere dazu genutzt werden können, um sensible Daten zu entwenden oder Benutzer auszuspähen. Darüber hinaus können Würmer dazu führen, dass das infizierte System Teil eines Botnetzes wird, das dann für DDoS-Angriffe oder andere illegale Aktivitäten verwendet werden kann.

Trojaner

Trojaner sind Schadprogramme, die sich als harmlose Software ausgeben. Ihr Ziel ist es, unbemerkt in ein Computersystem einzudringen und dort Schaden anzurichten. Sie können auf verschiedene Weisen in ein System eingeschleust werden, beispielsweise durch E-Mail-Anhänge, Internet-Downloads oder infizierte USB-Sticks. Ihr harmloses Aussehen führt oft dazu, dass sie versehentlich von den Nutzer:innen installiert werden.

Die Auswirkungen eines Trojaners auf ein Computersystem können vielfältig sein. Dazu zählen unter anderem der Diebstahl vertraulicher Informationen, die Übernahme der Systemkontrolle und die Verbreitung von Malware auf andere Systeme im Netzwerk. Darüber hinaus können Trojaner genutzt werden, um Spam-E-Mails zu versenden, um den betroffenen Computer in ein Botnetz einzubinden oder um Ransomware-Attacken durchzuführen, bei denen die Nutzer:innen erpresst werden, um wieder Zugang zu ihren eigenen Dateien zu bekommen.

Ransomware wie WannaCry verschlüsselt Ihre Dateien und kann sie nicht entschlüsseln, wenn Sie kein Passwort haben. © Shutterstock, Zephyr_p
Ransomware wie WannaCry verschlüsselt Ihre Dateien und ohne Passwort lassen sie sich nicht entschlüsseln. © Shutterstock, Zephyr_p

Ransomware

Ransomware ist darauf ausgerichtet, den Zugriff auf einen Computer oder bedeutende Daten darauf zu blockieren, bis ein Lösegeld entrichtet wird. Dies wird erreicht, indem Ransomware Dateien oder Festplatten, die wichtige Daten beherbergen, verschlüsselt und dann von den Betroffenen eine Lösegeldzahlung fordert, um wieder Zugriff auf ihre Daten zu gewähren.

In der Regel ist es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die verschlüsselten Daten ohne die Zahlung des angeforderten Lösegeldes zurückzuerlangen.

Rootkit

Ein Rootkit ist eine Form von Schadsoftware, die eingesetzt wird, um Nutzer:innen unbemerkt zu überwachen oder zu steuern. Ein Rootkit kann Angreifer:innen vollständige Kontrolle über ein betroffenes System ermöglichen, indem es Systemprozesse und Funktionen manipuliert, sodass Nutzer:innen nichts von der Präsenz und Aktivität des Rootkits bemerken.

Rootkits haben die Fähigkeit, Informationen über Benutzeraktivitäten zu erfassen, zusätzliche Malware herunterzuladen und zu installieren und Backdoors zu öffnen, die Angreifern den späteren Zugriff auf das System ermöglichen.

Aufgrund ihrer Fähigkeit, sich auf tieferen Systemebenen zu verbergen und ihre Aktivitäten effektiv zu verschleiern, sind Rootkits oft schwierig zu entdecken.

Wie lassen sich Infektionen mit Schadsoftware feststellen?

Die Infektion des Geräts zeigt sich je nach Art der Malware auf unterschiedliche Weise. Die folgenden Symptome können Hinweise darauf sein:

  • Das Gerät wird langsamer,
  • es erscheint eine Flutwelle an Werbung,
  • das System stürzt ab,
  • es erscheinen neue Symbolleisten, Erweiterungen oder Plug-ins,
  • das System zeigt einen Anstieg der Internetaktivität an,
  • die Homepage des Browsers ändert sich.
Falls Sie beispielsweise unbekannte Inhalte aus dubiösen E-Mails herunterladen, besteht die Möglichkeit, dass Sie von Malware infiziert sind. © Shutterstock, selinofoto
Laden Sie beispielsweise unbekannte Inhalte aus fragwürdigen E-Mails herunter, können Sie von Malware befallen sein. © Shutterstock, selinofoto

Wie werden Systeme von Schadsoftware befallen?

Die Verbreitung von Schadsoftware kann auf vielfältige Weise erfolgen. Sie kann sich beispielsweise auf eurem Gerät einnisten, wenn ihr Websites besucht, die mit Malware belastet sind. Ebenso kann es passieren, wenn Sie infizierte Musikdateien herunterladen, Software aus unsicheren Quellen installiert oder einen verseuchten E-Mail-Anhang öffnen. Auf diese Weise können Ihre Gerät ungewollt mit Malware infiziert werden.

Das Tückische daran ist, dass es oft schwer ist, schädliche Anwendungen zu erkennen. Sie geben sich häufig als seriöse Programme aus. Es sollte jedoch immer ein Alarmzeichen sein, wenn Warnhinweise auftauchen oder nach persönlichen Daten gefragt wird. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie die Anwendung nicht aus einem offiziellen App-Store, sondern von Websites oder aus Nachrichten heruntergeladen haben.

Wie können Sie sich vor Malware schützen?

Eine der effektivsten Verteidigungsmaßnahmen gegen Malware ist Ihr Bewusstsein und Wissen. Indem Sie wachsam sind und keine suspekten E-Mails öffnen oder Anwendungen aus nicht vertrauenswürdigen Quellen herunterladen, können Sie das Risiko einer Infektion mit Schadsoftware erheblich reduzieren.

Darüber hinaus ist es wichtig, auch physische Sicherheitsmaßnahmen für Ihre Geräte zu ergreifen. Dazu gehört die Nutzung einer vertrauenswürdigen Antiviren-Software. Zudem ist es empfehlenswert, regelmäßig Sicherheitsupdates durchzuführen, um Ihr System optimal zu schützen.

Sie haben die Möglichkeit, Ihr System durch aktuelle Anti-Viren-Software oder Anti-Malware-Programme zu schützen. © Shutterstock, Rawpixel.com
Durch aktuell gehaltene Anti-Viren-Software oder Anti-Malware-Programme können Sie Ihr System schützen. © Shutterstock, Rawpixel.com

Wie lässt sich Schadsoftware vom System entfernen?

Falls Sie vermuten, dass Ihr Gerät von Malware befallen ist, gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen können. Zunächst sollten Sie, falls noch nicht geschehen, ein Anti-Malware-Programm herunterladen. Installieren Sie dieses und führen Sie einen vollständigen Scan durch. Die Software wird dann nach jeglicher Schadsoftware auf Ihrem Gerät suchen und diese beseitigen. Abhängig von der Art der Malware, gibt es spezifische Anti-Adware-Programme, die darauf ausgerichtet sind, Adware zu identifizieren und zu entfernen, um die Computerleistung zu steigern und das Risiko weiterer Malware-Infektionen zu mindern.

Nachdem die Schadsoftware entfernt wurde, raten wir Ihnen dringend, Ihre Passwörter zu ändern. Dies beinhaltet nicht nur das Passwort für Ihren PC oder Ihr Mobilgerät, sondern auch für Ihre E-Mail und ggf. Social-Media-Konten, Online-Shopping-Seiten, Online-Banking und Online-Rechnungsanbieter.

Wenn Ihr iPhone von Malware betroffen ist, wird die Entfernung etwas komplizierter, da Apple keinen System- oder Dateiscan zulässt. Ihre einzige Option wäre dann, Ihr Telefon auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen und es danach wiederherzustellen. Zusätzlich können Sie Sicherheitssoftware einsetzen, um betrügerische Anrufe und Textnachrichten zu filtern und zu blockieren.

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Beitragsbild: © Shutterstock, lumerb

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