Kryptowährung richtig schützen – darauf kommt es an

Hot- oder Cold-Wallet Kryptowährung richtig schützen – darauf kommt es an

Bitcoin, Blockchain und Krypto-Wallet – wenn es um Kryptowährungen geht, sind diese Begriffe häufig zu hören. Doch was genau verbirgt sich dahinter und wie sicher sind Ihre Kryptowährungen vor Cyberangriffen?

  • Mathias Wallem
  • 29. September 2023

Jede Form von Währung, die digital oder virtuell existiert und Transaktionen durch Kryptographie sichert, wird als Kryptowährung bezeichnet, oft auch einfach als Krypto. Kryptowährungen unterliegen keiner zentralen Ausgabe- oder Regulierungsbehörde. Stattdessen nutzen sie ein dezentrales System, um Transaktionen zu dokumentieren und neue Einheiten zu generieren.

2009 wurde mit Bitcoin eine neue digitale Revolution in der Wirtschaft eingeleitet. Seitdem hat die Kryptowährung stetig an Bekanntheit und Beliebtheit gewonnen. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, liebe Leser:innen, was Kryptowährung genau ist, wie sie funktioniert und wie sicher diese neue Währungsform vor Hackerangriffen ist.

Was genau ist Kryptowährung?

Kryptowährung ist eine digitale oder virtuelle Währung, die Kryptographie zur Sicherheit einsetzt. Dabei handelt es sich um eine Methode zur Verschlüsselung von Daten, die nur für Personen lesbar sind, die das entsprechende Passwort besitzen. Kryptowährungen tragen ihren Namen aufgrund der Verwendung von Verschlüsselungstechniken bei der Verifizierung von Transaktionen. Das bedeutet, dass eine komplexe Codierung eingesetzt wird, um Daten von Kryptowährungen zwischen elektronischen Wallets und dem öffentlichen Register zu speichern und zu übertragen. Diese Verschlüsselung dient dazu, die Sicherheit zu erhöhen.

Im Unterschied zu traditionellen Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben und reguliert werden, basieren Kryptowährungen auf dezentralen Technologien wie der Blockchain.

Kryptowährungen sind Teil eines breiten Spektrums von Krypto-Projekten mit handelbaren Anteilen. Obwohl es über 10.000 verschiedene Kryptowährungen gibt, sind nur wenige davon tatsächlich als Währungen konzipiert. Die Coins dieser Projekte, die teilweise auch spezielle Anwendungsbereiche haben, sind handelbar und können auf privaten Wallet-Adressen gespeichert werden, die vor dem Zugriff Dritter geschützt sind.

Seit dem Hype im Jahr 2009 gibt es eine Vielzahl von Kryptowährungen, die sich in ihrem Wert stark unterscheiden. © stock.adobe, kanesuan
Seit dem Hype von 2009 gibt es sehr viele verschiedene Kryptowährungen, die sich in ihrem Wert stark unterscheiden. © stock.adobe, kanesuan

Was sind die bekanntesten Kryptowährungen?

Seit dem Aufkommen des Bitcoin-Hypes im Jahr 2009 gibt es mittlerweile über 10.000 verschiedene Kryptowährungen, von denen einige eine beachtliche Marktkapitalisierung aufweisen und weithin bekannt sind. Die Welt der Kryptowährungen bleibt dynamisch und unterliegt ständigen Veränderungen. Daher ist es ratsam, sich kontinuierlich über die neuesten Entwicklungen und Trends in diesem Bereich zu informieren. Die fünf größten Kryptowährungen möchten wir Ihnen hier vorstellen:

  1. Bitcoin:
    Seit seiner Einführung im Jahr 2009 hat Bitcoin, als älteste und bekannteste Kryptowährung, einen beeindruckenden Aufstieg in der Welt der digitalen Währungen erlebt. Es wurde von einer Person oder einer Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt und hat in einigen Ländern sogar offizielle Anerkennung als Zahlungsmittel erlangt. Ein Beispiel hierfür ist El Salvador, wo Bitcoin im Juni 2021 offiziell anerkannt wurde.
  2. Ethereum:
    Ethereum, als die zweitgrößte Kryptowährung hinsichtlich der Marktkapitalisierung, ermöglicht im Gegensatz zu Bitcoin das Erstellen, Verwalten und Ausführen von dezentralen Applikationen (dApps) innerhalb seiner eigenen Blockchain.
  3. Tether:
    Tether ist eine sogenannte Stablecoin, die im Verhältnis 1:1 zum US-Dollar gehandelt wird. Sie dient oftmals als sichere Investition und kann als Stabilitätsanker für den Handel mit anderen Kryptowährungen genutzt werden. Wir hoffen, dass wir Ihnen, liebe Leser:innen, mit diesen Informationen einen guten Überblick über das Thema Kryptowährungen geben konnten. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
  4. Binance Coin:
    Binance Coin (BNB) erfüllt mehrere Funktionen, darunter die Nutzung als Zahlungsmittel und Utility-Token auf der Binance-Plattform sowie die Beteiligung an Token-Verkäufen auf dem Binance Launchpad. Auch die dezentrale Börse Binance DEX wird mit BNB betrieben.
  5. Cardano:
    Cardano wurde 2015 von Charles Hoskinson, einem der Mitbegründer von Ethereum, initiiert. Das Ziel dieser Kryptowährung besteht darin, die Macht von nicht rechenschaftspflichtigen Strukturen zu reduzieren und einzelnen Personen mehr Transparenz und Kontrolle zu bieten.
Der Kryptowährungshandel erfolgt über ein unabhängiges Netzwerk von Computern. © stock.adobe, SolaruS
Der Handel von Kryptowährungen erfolgt über unabhängiges Netzwerk von Computern. © stock.adobe, SolaruS

Wie funktionieren Kryptowährungen überhaupt?

Kryptowährungen funktionieren über eine Blockchain, ein verteiltes öffentliches Hauptbuch, das von den Eigentümer:innen der Währung gepflegt und in dem alle Transaktionen aufgezeichnet werden. Auf Blockchain kommen wir gleich noch einmal im Detail zu sprechen.

Die jeweiligen Einheiten von Kryptowährungen werden durch einen Prozess namens Mining erzeugt. Hierbei werden leistungsstarke Computer genutzt, um komplexe mathematische Probleme zu lösen, wodurch „Münzen“ wie beispielsweise Bitcoin erzeugt werden. Alternativ können Kryptowährungen auch bei Brokern erworben werden.

Der Handel mit Kryptowährungen erfolgt unabhängig. Das bedeutet, dass sie nicht durch eine zentrale Instanz wie eine Regierung ausgegeben oder unterstützt, sondern durch ein Netzwerk von Computern verwaltet werden. Jede Form von Kryptowährung wird in einem sogenannten Krypto-Wallet aufbewahrt. Hier können die digitalen Währungen gespeichert und auch wieder ausgegeben werden. Mehr zu den Krypto-Wallets erfahren Sie weiter unten in diesem Beitrag.

Was ist Blockchain und wie funktioniert es?

Der Begriff Blockchain stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Blockkette“. Der Ausdruck „Blöcke“ bezieht sich dabei auf einzelne Dateneinheiten, die sequenziell gespeichert werden, was zu einer Art Kette von Datensätzen führt. Im Grunde genommen handelt es sich bei der Blockchain um eine umfangreiche Datenbank, die mit einem Ursprungsblock beginnt und dann chronologisch neue Datenblöcke hinzufügt, sobald diese verifiziert und bestätigt wurden. Dadurch entsteht ein Nachweis von Datensätzen.

Eine Blockchain ermöglicht es, Informationen auf sichere Weise mittels einer dezentralen Datenbank zu übermitteln, die von vielen Teilnehmer:innen gemeinsam genutzt wird. Dies schließt die Möglichkeit von Duplikaten aus. Die Datenbank wird auch als verteiltes Register oder Hauptbuch bezeichnet. Sie wird auf einer Vielzahl von Computern in einem Peer-to-Peer-Netzwerk gespeichert. Jeder neue Knotenpunkt, der hinzugefügt wird, erhält eine vollständige Kopie der Blockchain und hat ab diesem Moment die Aufgabe, Transaktionen zu prüfen und zu dokumentieren.

Das System der verteilten Datenbanken macht die Blockchain sehr sicher. © stock.adobe, tippapatt
Blockchain ist durch das System der verteilten Datenbanken ein sehr sicheres System. © stock.adobe, tippapatt

Warum ist Blockchain sicher?

Das Besondere an der Blockchain-Datenbank besteht darin, dass sie eine verteilte Datenbank ist. Das bedeutet, dass alle Teilnehmer:innen des Blockchain-Systems auf ihrem Computer eine vollständige Kopie der Datenhistorie speichern. Durch dieses Verfahren wird die Sicherheit vor Manipulationen erheblich erhöht, denn selbst wenn eine Kopie manipuliert wird, existieren noch zahlreiche korrekte Kopien und der verfälschte Datensatz kann einfach „ausgesondert“ werden. Zudem sorgt eine Prüfsumme dafür, dass die Reihenfolge der Blöcke gewährleistet ist. Es ist nicht möglich, die Reihenfolge der Blöcke nachträglich zu verändern.

Wie funktionieren Krypto-Wallets?

Eine Krypto-Wallet ist eine Software oder ein physisches Gerät, das die öffentlichen und privaten Schlüssel für Ihre Kryptowährungskonten speichert. Diese Schlüssel sind spezielle Codes, die zur Verschlüsselung und Entschlüsselung von Kryptowährungstransaktionen verwendet werden, um Ihre Konten zu schützen. Die öffentlichen Schlüssel können Sie sich wie die IBAN bei einer Banküberweisung vorstellen, die Sie für Zahlungsvorgänge herausgeben. Diese Informationen sind relativ sicher und können an andere Personen weitergegeben werden, mit denen Sie finanzielle Transaktionen durchführen.

Andererseits sind die privaten Schlüssel vergleichbar mit dem Passwort für Ihr Online-Banking oder Ihrer PIN-Nummer für Kreditkarten. Es ist von größter Wichtigkeit, dass diese Schlüssel nicht in die falschen Hände geraten, da anderenfalls Ihr Geld gestohlen werden könnte.

Krypto-Wallets enthalten technisch gesehen kein Kryptogeld, im Gegensatz zu einer herkömmlichen Geldbörse, in der tatsächliches Geld aufbewahrt wird. Obwohl Ihre Kryptowährung in der Blockchain gespeichert ist, ist ein privater Schlüssel für den Zugriff darauf erforderlich. Wenn Sie Ihren privaten Schlüssel verlieren, können Sie auch nicht mehr auf Ihr Geld zugreifen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Ihre Hardware-Wallet sicher aufzubewahren oder einen vertrauenswürdigen Wallet-Anbieter zu nutzen.

Welche Arten von Krypto-Wallets gibt es?

Bei Krypto-Wallets wird zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden: den sogenannten Hot-Wallets und den Cold-Wallets. Eine Hot-Wallet ist eine softwarebasierte Krypto-Wallet, in der Ihre Kryptowährung in einer Software gespeichert wird, die ständig online und für Sie zugänglich ist.

Eine Cold-Wallet hingegen ist eine Hardware, die Ihre wertvolle Kryptowährung sicher für Sie aufbewahrt, beispielsweise auf einem USB-Stick oder einer Festplatte. Um auf diese zugreifen zu können, müssen Sie diese an einen Computer oder Server anschließen. Nach Eingabe Ihres Schlüssels können Sie dann über Ihre Kryptowährung verfügen.

Es ist entscheidend, Ihr Krypo-Wallet vor Cyberangriffen zu schützen. Eine der besten Methoden dafür ist das Coldwallet. © stock.adobe, insta_photos
Es ist von großer Bedeutung, Ihr Krypo-Wallet vor Cyberattacken zu schützen. Das Cold-Wallet ist eine der besten Methoden dafür. © stock.adobe, insta_photos

Wie lässt sich das Krypto-Wallet vor Cyberattacken schützen?

Cyberattacken sind weit verbreitet und Hacker:innen nutzen häufig das Internet, um an Ihre geheimen Schlüssel zu gelangen. Die größte Gefahr für Ihre Krypto-Wallet stellt also eine Internetverbindung dar, denn alles, was mit dem Internet verbunden ist, ist anfällig für Cyberangriffe.

Auch der Zugriff auf risikobehaftete Plattformen oder das Anklicken schädlicher Links kann zu solchen Angriffen führen. Darüber hinaus nutzen Betrüger:innen Social-Engineering-Angriffe als Strategie, um Ihr Vertrauen zu gewinnen und Sie dazu zu bringen, die Kontrolle über Ihre Schlüssel abzugeben.

Die sicherste Option, Ihr Krypto-Wallet zu schützen, ist in den meisten Fällen eine sogenannte Cold-Wallet. Da diese keinen Zugang zum Internet benötigt, kann Ihre Kryptowährung nicht durch Hackerangriffe entwendet werden. Dennoch könnte der physische USB-Stick oder die Festplatte direkt entwendet werden, aber ohne den Schlüssel können Diebe danach trotzdem nicht darauf zugreifen.

Was ist sicherer: Krypto-Wallets oder Online-Banking?

Die Art der Krypto-Wallet, deren Nutzung und die von Nutzer:innen getroffenen Sicherheitsmaßnahmen haben alle einen erheblichen Einfluss auf die Sicherheit einer Krypto-Wallet. Ein gut geschütztes Cold-Wallet kann einen höheren Schutz bieten als das typische Online-Banking, das von Banken mit bewährten Sicherheitsmaßnahmen betrieben wird. Letztendlich ist es für jede:n von Ihnen entscheidend, die Wallet sorgfältig auszuwählen, die am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrer Risikotoleranz passt, und die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Ihre Kryptowährungsbestände zu schützen.

Hacker versuchen mit verschiedenen Methoden an Ihr Krypto-Wallet zu gelangen, daher ist eine starke Cybersicherheit wichtig. © stock.adobe, Annika
Hacker:innen versuchen mit verschiedensten Methoden an Ihr Krypto-Wallet zu gelangen; eine effektive Cybersicherheit ist also erforderlich. © stock.adobe, Annika

Wie sicher ist Krypto gegen Cyberangriffe?

Phishing-Angriffe, bei denen Hacker gefälschte E-Mails verwenden, um Zugang zu Kryptowährungskonten zu erhalten, stellen eine der größten Bedrohungen dar. Finanzielle Verluste können auch durch die Nutzung zweifelhafter Handelsplattformen und unsicherer Software-Lieferketten entstehen.

Um Ihre Kryptowährungen vor Angriffen zu schützen, gibt es einige bewährte Sicherheitspraktiken, die Sie befolgen sollten. Die Verwendung von Cold-Wallets ist eine der besten Möglichkeiten. Digitale Vermögenswerte können mit Cold-Wallets offline gespeichert werden, da sie keine Internetverbindung benötigen. Die Public-Ledger-Technologie, auf die sich Kryptowährungen zur Validierung von Transaktionen stützen, kann so vor Cyberangriffen geschützt werden.

Darüber hinaus sollten Sie die Mehrfaktorauthentifizierung und sichere Passwörter auf Handelsplattformen verwenden, um den Zugang zu Ihren Konten zu beschränken, falls Ihre Anmeldedaten gestohlen werden. Um sich vor Betrug und Cyberangriffen zu schützen, ist es außerdem wichtig, stets über die potenziellen Risiken und Gefahren im Zusammenhang mit Kryptowährungen informiert zu sein.

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Beitragsbild: © Shutterstock, Chinnapong

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