So schützen Sie sich vor Identitätsdiebstahl

Identitätsverlust So schützen Sie sich vor Identitätsdiebstahl

Identitätsdiebstahl kann katastrophale Folgen haben, indem er zu finanziellen Schäden und emotionalen Belastungen führt. Daher ist es von größter Wichtigkeit, Vorkehrungen zu treffen, um sich zu schützen.

  • Mathias Wallem
  • 28. September 2023

Der Missbrauch von Identitäten kann sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen schwerwiegende Auswirkungen haben. In diesem Artikel werden Sie darüber aufgeklärt, wie Betrüger:innen Zugang zu privaten Informationen erlangen und welche Formen von Identitätsdiebstahl existieren. Zudem bieten wir Ihnen wertvolle Ratschläge zur effektiven Prävention von Identitätsdiebstahl an.

Was genau ist Identitätsdiebstahl?

Identitätsdiebstahl definiert sich durch den illegalen Zugang und die unerlaubte Verwendung persönlicher Daten einer anderen Person durch Unbefugte, ohne deren Kenntnis oder Einverständnis. Beispiele für die gestohlenen Informationen sind Namen, Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern, Kreditkartendetails oder Passwörter. Die Täter:innen verwenden diese entwendeten Identitäten, um betrügerische Handlungen wie den Missbrauch von Kreditkarten oder die Eröffnung von Konten und Krediten auf Kosten des Opfers zu begehen.

Was sind die verschiedenen Arten von Identitätsdiebstahl?

Social Engineering

Social Engineering beinhaltet die Anwendung von Manipulationstechniken durch Täter:innen, um vertrauliche Daten zu erhalten. Sie könnten sich als Personen darstellen, denen man vertrauen kann, um Zugriff auf sensible Informationen zu erlangen. Durch den Einsatz von Taktiken wie dem Vortäuschen von Anrufen, E-Mails oder Identitäten gelingt es den Täter:innen häufig, das Vertrauen der Opfer zu erlangen und sie dazu zu bringen, persönliche Daten preiszugeben.

Eine Ausprägung des Social Engineering sind Phishing-Angriffe, die zu den gängigsten Formen des Identitätsdiebstahls zählen. Hierbei versuchen Cyberkriminelle, durch gefälschte E-Mails, Webseiten oder Nachrichten persönliche Informationen zu erlangen.

Kriminelle versuchen beim Skimming über Geldautomaten Ihre Kontodaten zu erhalten. © Adobe Stock, Zamrznuti tonovi
Beim Skimming versuchen Kriminelle über Geldautomaten eure Kontodaten zu erlangen. © Adobe Stock, Zamrznuti tonovi

Skimming

Skimming ist ein Verfahren, bei dem Kriminelle unerlaubt Vorrichtungen an Geldautomaten, Zahlungsterminals oder Tankstellen anbringen, um Kreditkartendaten zu sammeln. Diese Apparaturen kopieren die Informationen von Magnetstreifen oder nutzen Tastenfelder, um PIN-Codes zu erfassen. Mithilfe der gestohlenen Daten können die Betrüger dann Transaktionen ausführen oder Karten duplizieren.

Datenlecks

Identitätsdiebstahl bezieht sich auf den unerlaubten Zugriff und die Verwendung personenbezogener Daten einer anderen Person durch einen Dritten, ohne deren Einverständnis oder Kenntnis. Es können beispielsweise Namen, Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern, Kreditkarteninformationen oder Passwörter entwendet werden. Die Täter nutzen diese gestohlenen Identitäten, um betrügerische Aktivitäten wie den Missbrauch von Kreditkarten oder das Eröffnen von Konten und Krediten auf Kosten des Opfers durchzuführen.

Welche persönlichen Daten können beim Identitätsdiebstahl erbeutet werden?

Identitätsdiebstahl bezieht sich auf den unautorisierten Zugang und die Verwendung persönlicher Daten einer anderen Person durch Dritte, ohne dass diese Person davon weiß oder ihr Einverständnis gegeben hat. Typische Beispiele für gestohlene Daten geben wir Ihnen hier:

  • Kreditkarten- und Bankdaten:
  • Betrüger:innen können Kreditkartennummern, Verfallsdaten und Sicherheitscodes in ihren Besitz bringen, um unrechtmäßige Transaktionen durchzuführen oder Gelder von den Konten der Opfer zu entwenden. Dies kann zu finanziellen Schäden und erheblichen Unannehmlichkeiten für die betroffenen Personen führen.
  • Sozialversicherungsnummer:
  • Die Sozialversicherungsnummer stellt ein einzigartiges Identifizierungsmerkmal dar und ist bei Identitätsdiebstählen besonders begehrt. Kriminelle können diese nutzen, um unrechtmäßig Konten zu eröffnen, Kredite zu beantragen oder Sozialleistungen zu erschleichen.
  • Persönliche Identifikationsnummern (PINs):
  • Wenn Datendiebe Zugang zu den PIN-Nummern von Bankkarten oder anderen Konten erlangen, können sie unautorisiert auf diese Konten zugreifen und finanzielle Verluste hervorrufen.
  • Online-Konten und Passwörter:
  • Durch Identitätsdiebstahl können Online-Accounts und die damit verbundenen Passwörter in Gefahr geraten. Dies betrifft nicht nur E-Mail-Accounts, sondern auch Profile in sozialen Netzwerken, Online-Banking oder E-Commerce-Accounts. Unrechtschaffene Personen könnten dann Zugriff auf diese Konten erlangen und sensible Daten entwenden oder betrügerische Handlungen vornehmen.
  • Identitätsdokumente (z. B. Personalausweis, Reisepass):
  • Wenn Kriminelle in den Besitz gestohlener Identitätsdokumente gelangen, können sie sich als die betroffene Person ausgeben und Betrug begehen. Sie könnten beispielsweise Falschidentitäten erstellen, Kredite aufnehmen oder sich unlauteren Aktivitäten zuwenden.
Stellen Sie unbekannte Transaktionen oder Rechnungen fest, kann dies zu Identitätsdiebstahl führen. © Adobe Stock, Ar_TH
Stellen Sie unbekannte Transaktionen oder Rechnungen fest, kann dies ein Indiz für Identitätsdiebstahl sein. © Adobe Stock, Ar_TH

Wie lässt sich feststellen, ob eine Identität gestohlen wurde?

Es ist von Bedeutung, frühzeitig auf mögliche Anzeichen von Identitätsdiebstahl zu achten, um rasch Maßnahmen ergreifen zu können. Folgende Indikatoren könnten darauf hinweisen, dass Ihre Identität entwendet wurde: 

  • Unbekannte Transaktionen oder finanzielle Aktivitäten:
  • Es ist ratsam, Ihre Kreditkartenabrechnungen, Bankauszüge und andere finanzielle Dokumente regelmäßig zu überprüfen und auf unbekannte oder auffällige Transaktionen zu achten. Sollten Sie ungewöhnliche Abbuchungen oder nicht nachvollziehbare Ausgaben bemerken, könnte dies ein Indiz für Identitätsdiebstahl sein.
  • Unerwartete Rechnungen oder Mahnungen:
  • Bekommen Sie Rechnungen für Waren oder Leistungen, die Sie nicht erworben oder genutzt haben? Erhalten Sie Mahnschreiben für Darlehen oder Konten, von denen Sie nichts wissen? Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass jemand Ihre Identität zu betrügerischen Zwecken missbraucht hat.
  • Ablehnung von Kreditanträgen:
  • Sollten Kreditanträge trotz eines guten Kredit-Scores abgelehnt werden, könnte dies darauf hindeuten, dass jemand unter Ihrem Namen Kredite aufgenommen hat.
  • Ausbleibende Post oder E-Mails:
  • Falls wichtige Briefe oder E-Mails Sie nicht erreichen, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass jemand Ihre Postadresse oder E-Mail-Adresse verändert hat, um Ihre Identität zu entwenden.
  • Ungewöhnliche Aktivitäten auf Ihren Online-Konten:
  • Es ist ratsam, Ihre Online-Konten in regelmäßigen Intervallen auf auffällige Aktivitäten zu untersuchen. Sollten Sie unerklärliche Anmeldungen, Passwortänderungen oder andere verdächtige Aktionen bemerken, könnte dies ein Anzeichen für Identitätsdiebstahl sein. 
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Identität gestohlen wurde, sollten Sie schnell handeln, wie z. B. ein neues Passwort ändern. © Adobe Stock, khunkornStudio
Stellen Sie fest, das Ihre Identität gestohlen wurde, sollten Sie dringen Maßnahmen wie eine Passwortänderung vornehmen. © Adobe Stock, khunkornStudio

Welche Maßnahmen sollten Sie einleiten, wenn Ihre Identität gestohlen wurde?

Sofortmaßnahmen

Sobald Sie Anzeichen von Identitätsdiebstahl bemerken, ist es wichtig, sofort zu reagieren. Ändern Sie unverzüglich Ihre Passwörter für sämtliche Online-Konten, insbesondere bei Finanzinstituten und E-Mail-Konten. Teilen Sie zudem Ihrer Bank Ihre Verdachtsmomente mit und kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen.

Identitätsdiebstahl melden

Melden Sie den Vorfall bei den zuständigen Behörden, wie der örtlichen Polizei. Informieren Sie außerdem Ihre Bank, Kreditkartenunternehmen und andere Finanzinstitute über den Identitätsdiebstahl, damit sie geeignete Maßnahmen ergreifen können, um Ihr Konto zu schützen.

Wiederherstellung der gestohlenen Identität

Fordern Sie eine gebührenfreie Kreditüberprüfung an, um alle fragwürdigen Aktivitäten zu entdecken und zu dokumentieren. Nehmen Sie Kontakt mit der Schufa auf und lassen Sie Ihren Kreditbericht sperren, um weitere betrügerische Konten oder Aktivitäten zu unterbinden. Informieren Sie auch andere relevante Einrichtungen wie Versicherungsunternehmen oder Telekommunikationsanbieter über den Identitätsdiebstahl.

Welche Folgen hat ein Identitätsdiebstahl?

Identitätsdiebstahl hat zum einen finanzielle Konsequenzen. Die Täter:innen können die gestohlenen Identitäten dazu benutzen, Kreditkartenkäufe zu tätigen, Bankkonten zu plündern, Darlehen aufzunehmen oder Versicherungsansprüche geltend zu machen. Auch können sie kostenpflichtige Dienstleistungen wie den Abschluss von Mobilfunkverträgen in Ihrem Namen vornehmen.

Sollten Betrüger:innen Konten unter Ihrem Namen eröffnen und die Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen, könnte dies zu einem negativen Eintrag in Ihrer Kreditauskunft führen. Dies kann wiederum Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, Darlehen, Hypotheken oder andere finanzielle Vereinbarungen zu erhalten.

Die psychologischen Auswirkungen sind ebenfalls bedeutsam: Der Akt des Identitätsdiebstahls kann bei den Betroffenen erheblichen emotionalen Stress auslösen. Das Gefühl, dass die Privatsphäre und das persönliche Vertrauen verletzt wurden, kann zu Angstzuständen, Depressionen und einem generellen Verlust des Sicherheitsgefühls führen. Der Prozess der Wiederherstellung nach einem Identitätsdiebstahl kann zudem zeitintensiv und belastend sein.

Sie können sich vor Identitätsdiebstahl schützen, indem Sie starke Passwörter und Sicherheitssoftware verwenden. © Adobe Stock, Dimitri
Durch starke Passwörter und die Verwendung von Sicherheitssoftware können Sie sich vor Identitätsdiebstahl schützen. © Adobe Stock, Dimitri

Wie können Sie sich vor Identitätsbetrug schützen?

Folgende Maßnahmen können Sie vorbereiten, um sich bestmöglich vor Identitätsmissbrauch zu schützen:

  • Stärkung der Passwortsicherheit:
  • Nutzen Sie robuste und einzigartige Passwörter für Ihre Online-Konten und ändern Sie diese regelmäßig. Verzichten Sie auf leicht zu erratende Passwörter und setzen Sie auf eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen und speziellen Zeichen.
  • Vorsicht beim Umgang mit persönlichen Daten online und offline:
  • Geben Sie persönliche Daten nur auf vertrauenswürdigen Webseiten ein und teilen Sie diese nicht mit unbekannten Personen oder Firmen. Seien Sie vorsichtig im Umgang mit Ihren persönlichen Informationen in sozialen Netzwerken oder anderen öffentlichen Foren.
  • Überwachung von Kontoaktivitäten und Kreditberichten:
  • Es ist ratsam, Ihre Kontoauszüge, Kreditkartenabrechnungen und Kreditberichte regelmäßig zu kontrollieren, um auffällige Aktivitäten oder unbekannte Transaktionen zu entdecken. Informieren Sie bei ungewöhnlichen Vorfällen sofort Ihre Bank oder Ihr Kreditkartenunternehmen.
  • Verwendung von Sicherheitssoftware und Antivirenprogrammen:
  • Es ist empfehlenswert, verlässliche Sicherheitssoftware auf Ihren Geräten zu installieren und stets aktuell zu halten. Schalten Sie die Firewall ein und nutzen Sie Antivirenprogramme, um sich vor Malware und anderen Gefahren zu schützen.
  • Sensibilisierung für Phishing-E-Mails und verdächtige Links:
  • Seien Sie aufmerksam hinsichtlich Phishing-E-Mails und verdächtigen Links. Öffnen Sie keine E-Mails oder Links von Unbekannten und geben Sie niemals persönliche Daten auf nicht verifizierten Webseiten ein. Seien Sie skeptisch gegenüber unerwarteten Angeboten oder Aufforderungen zur Herausgabe sensibler Daten.

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Beitragsbild: © Shutterstock, Trismegist san

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