Hackerangriff: Wie schützen Sie Ihr Unternehmen?

Cyberangriff – eine potenzielle Gefahr Hackerangriff: Wie schützen Sie Ihr Unternehmen?

Global steigen Hackerangriffe: Handeln und Wissen sind gefragt. Wie operieren Hacker:innen? Wo sind Schwachstellen in Ihrem Unternehmen? Wie ist Schutz möglich?

  • Janina Jünemann
  • 8. November 2023

Es kann bereits ausreichen, dass eine:r Ihrer Mitarbeiter:innen einen vermeintlich harmlosen Link anklickt und Opfer eines Cyberangriffs wird. Dies kann weitreichende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Erfahren Sie hier, wie Hacker:innen vorgehen, wann Sie hellhörig werden sollten und wie Sie sich vor Cyberangriffen schützen können.

Was genau ist unter einem Hackerangriff zu verstehen?

Ein Hackerangriff, auch als Cyberangriff oder Cyberattacke bezeichnet, ist ein Angriff auf Computersysteme durch Internetkriminelle. Dabei können einzelne Geräte wie Computer, Smartphones und Tablets, aber auch ganze Netzwerke betroffen sein. Häufig ist das Ziel dieser kriminellen Handlungen, Geld oder Informationen zu erlangen.

Darüber hinaus gibt es professionelle Hacker:innen, die oft im Auftrag von Großunternehmen agieren. Ihre Expertise nutzen sie, um Sicherheitslücken in großen Netzwerken zu identifizieren und ihre Ergebnisse den Auftraggeber:innen oder Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Sie geben häufig Empfehlungen, wie Unternehmen diese Lücken rasch schließen können, um zukünftig nicht zum Opfer von kriminellen Hackergruppen zu werden. In Bezug auf die Ziele von Hackerangriffen werden wir später noch detaillierter eingehen.

Viren, Trojaner oder Würmer sind Malware. © Adobe Stock, James Thew
Viren, Trojaner oder Würmer sind Malware. © Adobe Stock, James Thew

Woher stammt der Ursprung des Begriffs „Hacker:innen“?

Der Ursprung des Begriffs „Hacker:innen“ liegt in den 1980er-Jahren, als die Hacker-Szene im Kontext der Datensicherheit entstand. Der Terminus leitet sich vom englischen Verb „to hack“ ab, was ursprünglich einen Mannschaftssportler bezeichnete, der rücksichtslos spielt.

Im Englischen wird der Begriff auch abwertend für „Journalisten“ verwendet. Heute wird er sowohl in der englischen als auch in der deutschen Sprache im Zusammenhang mit Computern verwendet. In der Umgangssprache und in den Medien hat der Begriff meist eine negative Konnotation, da er oft eine Person bezeichnet, die Sicherheitslücken ausnutzt und illegal in Computersysteme eindringt.

Welche verschiedenen Formen von Cyberangriffen existieren und welche Vorgehensweisen nutzen Angreifer:innen?

Schadsoftware/Malware

Eine der geläufigsten Arten von Hackerangriffen ist der Cyberangriff mittels Malware, also schädlicher Software. Zu den verbreitetsten Formen von Malware zählen Viren, Trojaner und Würmer.

Ransomware

Die Bezeichnung „Ransomware“ leitet sich vom englischen Wort „ransom“ ab, was „Lösegeld“ bedeutet. Durch den Einsatz von Ransomware gelangen Hacker:innen in ein Computernetzwerk und verschlüsseln alle relevanten Daten. Wenn die Eigentümer:innen dann auf ihre Daten zugreifen möchten, benötigen sie einen Entschlüsselungscode. Diesen übermitteln die Hacker:innen in der Regel nur gegen eine oft hohe Lösegeldforderung.

Phishing Mails schauen auf den ersten Blick meist seriös aus. © Adobe Stock, tippapatt
Phishing Mails schauen auf den ersten Blick meist seriös aus. © Adobe Stock, tippapatt

Phishing

Nicht alle Cyberangriffe basieren auf technischen Manipulationen. Manchmal werden Nutzer:innen so beeinflusst, dass sie selbst auf Links oder Anhänge klicken oder persönliche Daten preisgeben. Diese Methode wird als Social Engineering bezeichnet.

Die wohl bekannteste Form des Social Engineering ist das Phishing. Dabei nutzen Hacker:innen Phishing-E-Mails, um an vertrauliche Nutzerdaten zu gelangen.

Botnetze

Ein Botnetz, auch einfach Botnet genannt, ist eine Vereinigung von vernetzten Computern oder internetfähigen Geräten (Internet-of-Things, IoT), die an ein Netzwerk gebunden sind. Über ein Schadprogramm wird ein Bot auf dem Gerät installiert.

Hacker:innen haben dann die Möglichkeit, das Gerät fernzusteuern und dessen Rechenleistung, Netzwerkverbindung und Daten für die Durchführung weiterer Cyberangriffe zu nutzen.

Schützen Sie Ihre Daten, damit sie kein Opfer von Cyberangriffen werden. © Adobe Stock, tippapatt
Schützen Sie Ihre Daten, damit sie kein Opfer von Cyberangriffen werden. © Adobe Stock, tippapatt

DDoS-Angriffe

Eine weitere Methode, die Hacker:innen nutzen, besteht darin, Netzwerke zu überlasten oder zu verlangsamen. Dies geschieht durch Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe. Dabei werden zusätzliche Anfragen an den Server gesendet, was zu einer Verlangsamung der Leistung und Einschränkungen bei den Prozessen führt.

Solche Angriffe können erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen haben und deren Image schädigen. Darüber hinaus können wirtschaftliche Schäden entstehen, da bereits kurze Ausfallzeiten Kosten verursachen können. Auch das Risiko des Datendiebstahls sollte nicht unterschätzt werden, da die Systeme während eines DDoS-Angriffs nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren und daher angreifbar werden.

Schwachstellen in Soft- und Hardware

Sicherheitslücken in Soft- und Hardware werden als Backdoors bezeichnet. Solche „Hintertüren“ entstehen, wenn Entwickler:innen im Code, auch unbeabsichtigt, Zugänge offen lassen. Hacker:innen nutzen diese Möglichkeiten, indem sie diese Hintertüren verwenden, um Zugang zum Netzwerk zu erhalten.

Oft spezialisieren sie sich darauf, genau solche Sicherheitslücken zu suchen und zu wissen, wie sie diese ausnutzen können. Advanced Persistent Threats Advanced Persistent Threats (APTs) bezeichnen Cyberangriffe, bei denen sich unbefugte Personen Zugang zu einem Netzwerk verschaffen, um sich dort unauffällig aufzuhalten.

Das Hauptziel besteht darin, Daten zu entwenden, ohne irgendwelche Rückverfolgungsspuren zu hinterlassen.

Es gibt viele verschiedene Vorgänge und Arten von Hackerangriffen. © Adobe Stock, vectorfusionart
Es gibt viele verschiedene Vorgänge und Arten von Hackerangriffen. © Adobe Stock, vectorfusionart

Zero-Day-Exploits

Ein Zero-Day-Exploit bezeichnet eine Situation, in der Hacker:innen eine Sicherheitslücke in einer Software, Hardware, Firmware oder in einem Unternehmensnetzwerk ausnutzen, die dem Hersteller noch unbekannt ist. Dies ermöglicht es ihnen, unbemerkt Zugang zu den Systemen zu erlangen, ohne dass die Eigentümer davon Kenntnis haben.

Eine Schwachstelle, die leicht auszubessern ist, ist die Verwendung schwacher Passwörter. © Adobe Stock, Thapana_Studio
Eine Schwachstelle, die leicht auszubessern ist, ist die Verwendung schwacher Passwörter. © Adobe Stock, Thapana_Studio

Was steigert das Risiko, Ziel eines Hackerangriffs zu werden und wie können Sie dieses Risiko reduzieren?

  • Menschliches Fehlverhalten: Insbesondere beim Social Engineering sind es die Mitarbeiter:innen selbst, die Links anklicken oder ihre Daten preisgeben.
  • Unsichere Passwörter: Eine häufige Anfälligkeit sind schwache Passwörter.
  • Aufschreiben oder Weitergeben von Passwörtern an Dritte.
  • Verwendung eines Passworts für mehrere Konten oder die Nutzung persönlicher Daten (Geburtstag, eigener Name etc.)
  • Unzureichendes Zugriffsmanagement: Nicht alle Personen im Unternehmen sollten Zugang zu allen Dokumenten und Informationen haben.
  • Infektion mit Schadsoftware über das Internet: Es kann schnell passieren, dass Mitarbeiter:innen auf einer manipulierten Website landen, auf der der Computer bereits beim Aufrufen infiziert wird.
  • Infektion mit Schadsoftware über Hardware: Auch Infektionen über USB-Sticks oder externe Festplatten sind möglich.

Wie erkennt man, dass man Opfer eines Hackerangriffs geworden ist?

Wenn Sie bemerken, dass Dateien sich selbstständig verschieben oder installieren, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass sich ein Trojaner auf Ihrem Gerät befindet. Wie wir bereits wissen, werden Trojaner für unterschiedliche Angriffsarten verwendet – etwa zum Ausspionieren von Kreditkartendaten.

Ein weiteres Anzeichen kann die Umleitung von Suchanfragen sein, die dazu führt, dass automatisch bestimmte Websites aufgerufen werden. Auch Warnmeldungen auf dem Bildschirm, die zur Installation von vermeintlicher Antivirus-Software auffordern, welche in Wirklichkeit Schadsoftware ist, können auf einen Cyberangriff hindeuten.

Wenn Ihr Rechner permanent überlastet ist, sollten Sie ebenfalls wachsam sein. Neben anderen potentiellen Ursachen kann dies darauf hindeuten, dass Ihr Computer mit einem Botnetz in Kontakt gekommen ist.

Hackerangriffe können finanzielle Einbußen nach sich ziehen. © Adobe Stock, ckybe
Hackerangriffe können finanzielle Einbußen nach sich ziehen. © Adobe Stock, ckybe

Welche Auswirkungen kann eine Cyberattacke auf Unternehmen haben?

Hackerangriffe können erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Nach Erkenntnissen von IBM kostet ein Datendiebstahl durchschnittlich 3,5 Millionen US-Dollar. Neben finanziellen Verlusten können Hackerangriffe auch den Verlust von Kund:innen, Mitarbeiter:innen oder vertraulichen Daten zur Folge haben und Betriebsunterbrechungen verursachen.

Ein bekanntes Beispiel ist der Cyberangriff auf die Datenbanken der US-Warenhauskette Target im Jahr 2013, bei dem Kreditkartendaten von 40 Millionen und persönliche Daten von 70 Millionen Kund:innen gestohlen wurden. Peer Casper, Geschäftsführer des Smart Data Centers, unterstreicht daher die Bedeutung des Schutzes vor Cyberangriffen.

Zum einen müsse das Risiko, überhaupt gehackt zu werden, reduziert werden, beispielsweise durch den Einsatz von Virenscannern oder Firewalls, so Casper. Zum anderen sei die Datensicherung im Falle eines Hackerangriffs entscheidend, „denn einen hundertprozentigen Schutz vor Hackerangriffen gibt es de facto nicht“.

Smart Lens steht Ihnen bei der Cybersicherheit zur Seite

Kein Unternehmen ist vor Hackerangriffen sicher, daher ist ein angemessener Schutz von großer Bedeutung. Smart Lens bietet hier eine Lösung: Durch unsere Penetrationstests wird die Sicherheit Ihres Systems überprüft. Dabei können eventuell entdeckte Sicherheitslücken identifiziert und umgehend korrigiert werden, wodurch ein kontinuierlicher Schutz gewährleistet ist.

Beitragsbild: © Adobe Stock, ZayNyi

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