Gothaer Versicherung KMU-Studie 2023: die Ergebnisse

KMU Cyberversicherungen Gothaer Versicherung KMU-Studie 2023: die Ergebnisse

Vom 19. Januar bis 1. Februar 2023 sammelte die Gothaer Versicherung Meinungen von 1.023 versicherungsverantwortlichen Mitarbeiter:innen zu Cybersicherheitstrends. Hier die Ergebnisse.

  • Mathias Wallem
  • 27. September 2023

Cyberangriffe können Unternehmen schwer schädigen und gravierende Folgen für Ihr Unternehmen nach sich ziehen, wie eine Gothaer-Studie von Januar 2023 bestätigt. 48 % der befragten deutschen KMUs sehen Hackerangriffe als größtes Risiko. Weitere, jährlich publizierte Ergebnisse der Studie werden im Folgenden erläutert.

Wie groß wird die Gefahr durch Hackerangriffe bei KMUs eingeschätzt? 

Die Mittelstandsstudie 2023 der Gothaer Versicherung zeigt deutlich, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) zunehmend vor Hackerangriffen zurückschrecken. Laut dieser Studie betrachten 48 % der KMUs einen Hackerangriff als ihr größtes Risiko – eine Ansicht, die sich bereits zum fünften Mal in Folge in der Rangliste der wahrgenommenen Gefahren auf dem ersten Platz wiederfindet. Diese Statistik verdeutlicht das weit verbreitete Ausmaß der Besorgnis unter den Unternehmen hinsichtlich Cyberkriminalität.

Es ist bemerkenswert, dass trotz des hohen Bewusstseins für dieses Risiko nur 20 % der KMUs eine Cyberversicherung gegen Hackerangriffe abgeschlossen haben. Dies deutet auf einen dringenden Bedarf hin, den Versicherungsschutz in diesem Bereich zu überdenken und zu aktualisieren. Die Umfrage macht zudem deutlich, dass für KMUs bei der Wahl einer Cyberversicherung die Unterstützung im Schadensfall von größter Bedeutung ist. Dies unterstreicht, dass Unternehmen in Krisenzeiten nach Unterstützung suchen.

Daher sollten KMUs vermutlich ihre Maßnahmen zur Abwehr von Hackerangriffen intensivieren und für einen geeigneten und wirksamen Cyberversicherungsschutz sorgen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen die Bedrohung durch Cyberkriminalität ernst nehmen und angemessene Vorkehrungen treffen, um die Sicherheit ihrer Daten und Systeme zu gewährleisten.

Mit der Studie wird deutlich, in welcher Hinsicht sich KMUs wandeln müssen. © Shutterstock, arda savasciogullari
Mit der Studie wird deutlich, in welcher Hinsicht sich KMUs wandeln müssen. © Shutterstock, arda savasciogullari

Wie oft werden KMUs Opfer von Hackerangriffen? 

Überraschenderweise waren nur 17 % der befragten Unternehmen tatsächlich bereits Ziel eines Cyberangriffs. Nur jedes fünfte Unternehmen war direkt betroffen. Dennoch sind nur 3 % der Befragten der Meinung, dass das Risiko, in den nächsten 12 Monaten Opfer eines Cyberangriffs zu werden, sinken wird. Eine Mehrheit von 53 % erwartet eine gleichbleibende Gefahr, während 26 % eine Zunahme des Risikos prognostizieren. Acht Prozent sind sogar der Ansicht, dass die Wahrscheinlichkeit eines Cyberangriffs stark ansteigen wird.

Bei den betroffenen Unternehmen wurden bei 45 % der Fälle Daten entwendet, bei 40 % kam es zu Betriebsunterbrechungen und bei 20 % wurden Geschäftsgeheimnisse gestohlen, was eine dauerhafte Schädigung des Unternehmensrufs zur Folge hatte.

Trotz dieser Zahlen haben fast 80 % der Unternehmen keine ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Lediglich knapp ein Viertel der befragten Unternehmen plant, in den nächsten zwei Jahren eine Cyberversicherung abzuschließen, wohingegen 41 % sich gegen diesen Schritt ausgesprochen haben.

Diese Zahlen machen deutlich, dass es eine dringende Notwendigkeit für Unternehmen gibt, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu überdenken und zu aktualisieren, um sich vor den immer häufiger auftretenden Cyberangriffen zu schützen. Unternehmen müssen die Risiken erkennen und angemessene Maßnahmen ergreifen, um ihre Daten, Geschäftsgeheimnisse und Reputation zu schützen. Ein wichtiger Standard für kleine und mittelständische Unternehmen ist DIN SPEC 27076. Hier erfahren Sie mehr darüber.

Weshalb verfügen so wenige Unternehmen über eine Cyberversicherung? 

Auf die Frage, warum sie keine Cyberversicherung abzuschließen beabsichtigen, antworteten 45 Prozent der befragten deutschen KMUs, dass sie sich nicht als attraktives Ziel für einen Angriff sehen. Ein wenig mehr als ein Drittel ist der Überzeugung, über ausreichende technische Sicherheitsmaßnahmen zu verfügen, während 28 % der Befragten die Kosten für eine Cyberversicherung als zu hoch ansehen.

Es gibt auch andere Risiken, die die Studie in Bezug auf KMUs zeigt. © Shutterstock, BGStock72
Es gibt auch andere Risiken, die die Studie in Bezug auf KMUs zeigt. © Shutterstock, BGStock72

Welche anderen Risiken wurden von den KMUs aus Bedrohung angesehen?

Neben Cyberangriffen offenbart die Gothaer KMU-Studie weitere erhebliche Bedrohungen für kleine und mittlere Unternehmen. Betriebsstörungen (40 %) und menschliches Versagen (38 %) rangieren an zweiter und dritter Stelle der am meisten gefürchteten Risiken.

Die Besorgnis über den Ausfall von Zulieferern oder Unterbrechungen in der Lieferkette hat auffallend zugenommen. Seit 2020 steigt diese kontinuierlich und scheint in der Risikowahrnehmung der KMUs einen stärkeren Stellenwert einzunehmen als zuvor. Im Vergleich zu 2019 (23 %) gaben in der jüngsten Gothaer KMU-Studie 30 % der Befragten an, dies als erhebliches Risiko zu sehen. Dieser Anstieg in der Wahrnehmung ist wahrscheinlich auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen, die weltweit Lieferketten beeinträchtigt hat.

Konkrete Bedrohungen wie Feuer und Einbrüche (Rang 5 und 6 mit jeweils 30 %) bleiben auf dem Niveau des Vorjahres. Während die Gefahr von Einbrüchen oder Vandalismus in den letzten fünf Jahren abgenommen hat, wird das Risiko von Bränden oder Explosionen wieder stärker wahrgenommen. Zum Vergleich die Zahlen aus dem Jahr 2021: Damals sahen 26 % der Befragten Brände und Explosionen als das bedrohlichste Risiko an.

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Beitragsbild: © Shutterstock, Chinnapong

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